Sorge jetzt vor: Tipps zu deinem digitalen Nachlass

Von ePost
2 Min
22. März 2024

Der Umgang mit dem digitalen Nachlass kann für deine Erben eine Herausforderung sein. Daher ist es wichtig, schon jetzt Vorkehrungen zu treffen.

Obwohl der Tod ein Teil des Lebens ist, denken wir selten darüber nach, was mit unserer Online-Präsenz geschieht, wenn wir nicht mehr da sind. In der heutigen digitalen Zeit, in der Facebook-Profile, E-Mail-Konten, Online-Banking und unzählige digitale Fotos einen wichtigen Platz einnehmen, formt sich ein bedeutungsvoller digitaler Nachlass. Doch was geschieht mit all diesen digitalen Spuren, wenn wir diese Welt verlassen?

Was ist der digitale Nachlass?

Unter dem digitalen Nachlass fallen alle Daten, die du online und auf lokalen Datenträgern hinterlässt, und die Zugänge zu diesen Daten. Dazu zählen zum Beispiel Social-Media-Profile, digitale Abonnements, Cloud-Speicher aber auch Festplatten und USB-Sticks. Es ist wichtig, sich dieser unzähligen digitalen Spuren bewusst zu sein, die wir im Todesfall hinterlassen. Daher ist es ratsam, entsprechende Vorsorgemassnahmen zu treffen.

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Wer erbt meinen digitalen Nachlass?

Für deine digitalen Nachlass gelten grundsätzlich die allgemeinen erbrechtlichen Bestimmungen. Das bedeutet, digitale Daten, die auf einem lokalen Träger gespeichert sind, fallen in die Erbmasse. Online-Accounts sind eher Verträge als Vermögen, deren Rechte und Pflichten in der Regel auch auf die Erben übergehen. Dies ist besonders wichtig, weil du womöglich online abgeschlossene Verträge und kostenpflichtige Abonnements hinterlässt. Diese enden oft nicht automatisch mit deinem Tod und müssen daher von den Erben gekündigt werden.

Es ist ratsam, rechtzeitig Vorsorge zu treffen, indem du beispielsweise eine Vollmacht erteilst oder klare Anweisungen hinterlässt. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass deine digitalen Spuren entsprechend deinen Wünschen verwaltet werden.

Nutze einen Passwort-Manager

Eine praktische Lösung ist die Nutzung eines Passwort-Managers. Mit einem solchen Programm musst du dir nur ein Masterpasswort merken und eine Liste mit allen untergeordneten Benutzernamen und Passwörtern aktuell halten. Speicher diese Informationen am besten auf einem externen Datenträger und hinterlasse den Erben das Masterpasswort.

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Dos und Don’ts für den digitalen Nachlass

  • Do: Erstelle eine Liste mit all deinen digitalen Konten und wie man darauf zugreifen kann.
  • Don't: Gib niemals Passwörter und PINs in einem Dokument an, das nicht sicher verschlüsselt und aufbewahrt wird.
  • Do: Beauftrage eine Vertrauensperson, sich um deinen digitalen Nachlass zu kümmern.
  • Don’t: Vernachlässige nicht die regelmässige Aktualisierung deiner Liste mit digitalen Konten und Zugangsdaten. Sonst könnten wichtige Accounts verloren gehen.

Die rechtliche Grauzone: Gesetz versus Realität

Das Gesetz hinkt oftmals der Realität hinterher, insbesondere im Hinblick auf digitale Daten im Internet. Erb-, Persönlichkeits- und Urheberrecht können auf komplexe Weise miteinander verknüpft sein und Schwierigkeiten verursachen. Zum Beispiel, wenn die verstorbene Schwester ihren noch unveröffentlichten Roman, der sich als literarisches Meisterwerk entpuppt, in der Cloud gespeichert hat. Wer entscheidet dann, welcher Verlag das Buch veröffentlichen darf? Wem gehören die allfälligen Filmrechte?

Kryptowährungen: Ein heikler Teil des digitalen Nachlasses

Eine besondere Herausforderung stellen digitale Vermögenswerte in Form von Kryptowährungen dar. Wenn du deine Erben ohne Zugangsmöglichkeiten zu deinen Kryptowährungen zurücklässt, verlieren sie den Zugriff auf diesen Teil deines Nachlasses. Eine Regelung im Vorfeld mit einer Vertrauensperson und die sichere Aufbewahrung der Zugangsdaten sind hier besonders wichtig.

Mit diesen Ratschlägen und der richtigen Vorbereitung kannst du deinen digitalen Nachlass so gestalten, dass er für deine Erben leicht zu verwalten ist und keine Rechtsunsicherheiten aufkommen. Es ist eine Vorkehrung, der wir uns vielleicht nicht gerne stellen, aber die in der digitalen Welt immer wichtiger wird.

Hinweis: Dieser Artikel ist Teil der Serie «Digitale Identität».